Streckentour ländlich Westerwald
Streckentour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Highlights dieser Tour:
- gemeinsame Fahrradtour auf der Dattenfelder Pilgerroute vom Siegtaldom zum Kloster Marienthal
- 3 Gebetsstationen
- Pilgermesse in Marienthal
- ggf. Fahrradsegnung
- Gelegenheit zur Teilnahme an der Kreuzwegandacht
- gemeinsame Rückfahrt nach Dattenfeld
anspruchsvoll 7–8 Std 490 Höhenmeter
Anspruchsvoll. Aufgrund recht hoher Steigungen ist die Strecke für E-Bikes konzipiert und geeignet.
spirituell
Die jährliche Fußwallfahrt von Dattenfeld nach Marienthal findet schon seit ca. 350 Jahren statt und ist wahrscheinlich auf ein Gelübte zurückzuführen. Aus der Zeit vor 1800 fand die Prozession am Fest Johannes des Täufers statt (24. Juni). Später wurde sie auf den Pfingstmontag verlegt und ist bis heute ein fester Termin im Jahresverlauf der Pfarrei St. Laurentius. Die Wallfahrer machen sich singend und betend von der Pfarrkirche St. Laurentius (Siegtaldom) nach Marienthal auf den Weg, um an der Pilgermesse im Klosterhof teilzunehmen. Begleitet werden sie die letzten Kilometer vom Siegtaler Bläsercorps.
Nach einer Mittagspause wird der Kreuzweg gebetet, dessen Stationen harmonisch in den umliegenden Wald als Rundweg angelegt ist.
Einige Pilger treten anschließend den Heimweg ebenfalls zu Fuß an und werden gegen Abend mit Glockengeläut wieder am Siegtaldom begrüßt.
Belegt ist im Jahr 1888 eine Gesamtpilgerzahl von 460 Personen. In den 1970er Jahren nahmen noch mehr als 200 Pfarrangehörige teil, jedoch wird die Anzahl der Wallfahrer in den letzten Jahren leider immer weniger.
Diese parallel stattfindende Fahrradtour bietet der Seelsorgebereich Windeck nun als eine alternative Wallfahrtsform an, um die jahrhundertealte Tradition fortzuführen und neue Menschen zum Mitmachen zu gewinnen.
Abfahrt am Pfingstmontag ist um 7.30 Uhr an St. Laurentius, Dattenfeld.
Kontakt: Iris Holschbach
E-Mail: iris.holschbach@kath-kirche windeck.de
Quelle und weitere Informationen:
Will Schröder, "300 Jahre Dattenfelder Wallfahrt nach Marienthal" in: "Hilgenroth / Marienthal - zwei Wallfahrtsorte" Hrsg. P. Gabriel Busch O.S.B.,1982 Verlag Abtei Michaelsberg
Dattenfeld: Startpunkt der Fahrradwallfahrt ist die Pfarrkirche St. Laurentius in Dattenfeld, auch "Siegtaldom" genannt.
Gebet für Radfahrer:
Guter Gott,
heute Morgen haben wir uns getroffen.
Wir wollen unseren Weg gemeinsam zurücklegen.
Schenke uns gute Begegnungen mit anderen Menschen
und lass uns Orte der Ruhe finden.
Bewahre uns vor Unfällen
und sei bei uns, wenn wir eine Panne haben.
Sei bei uns, wenn es regnet
und wenn die Sonne scheint.
Lass uns offene Menschen treffen
und offene Kirche finden.
Lass uns unser Ziel nicht verlieren,
weder das heutige noch das Ziel unseres Lebens.
Guter Gott, sei bei uns an diesem Morgen,
begleite uns heute an diesem Tag
und lass uns den Abend als neue Menschen erleben. Amen.
Dieter Böttcher
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Windeck-Dattenfeld wurde 1879–1880 anstelle eines 1878 abgerissenen Vorgängerbaus als zweitürmige Kirche im neuromanischen Stil errichtet. Wegen der Doppelturmfassade (Turmhöhe 56 m) wird die Kirche auch vielfach „Siegtaldom“ genannt. Die beiden unteren Geschosse des Nordturms stammen von der alten Pfarrkirche aus dem 12/13. Jahrhundert, die ursprünglich wohl nur eine Kapelle war, jedoch zu einer dreischiffigen Kirche mit einer Länge von ca. 25,60 m und einer Breite von 7,85 m erweitert wurde und bereits dem heiligen Laurentius von Rom geweiht war.
Quelle: Wikipedia
vom Bahnhof Dattenfeld 3 km (10 min)
Parkplätze vorhanden am Friedhof, Dreifelder Kirchweg
Windeck-Dreisel, Im Damm 1: An der ersten Gebetsstation gedenken wir dem Vikar Ernst-Moritz-Roth, Priester, Künstler und NS-Widerstandskämpfer (1902-1945). Er starb am 12. März 1945 bei einem Bombenangriff im Haus seiner befreundeten Familie Weber in Dreisel. Es wurde dort am 23. März 2012 ein Stolperstein zum Andenken an ihn verlegt. Die Dattenfelder Grundschule trägt seinen Namen.
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“
Mit diesem Satz begründet der Künstler Gunter Demnig seine Initiative zum Erinnerungsprojekt „Stolpersteine“, das Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist.
Wir stehen hier am Stolperstein von Ernst-Moritz Roth. Er war Priester, Künstler und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Geboren wurde er 1902 in Köln und erlernte zunächst im väterlichen Handwerksbetrieb den Beruf des Dekorations- und Kirchenmalers. Seiner Berufung folgend, studierte er Theologie und wurde 1929 im Kölner Dom zum Priester geweiht. Sein weiterer Weg führte ihn als Kaplan nach Dattenfeld. Hier versuchte er insbesondere die Jugend vor dem Einfluss der Nationalsozialisten zu schützen. Wegen seiner Predigten und Flugblätter wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen. Außerdem war er gezwungen, sich vor der Gestapo zu verstecken und floh nach Dreisel zur Familie seines Freundes Willi Weber. Eine verirrte Fliegerbombe traf am 12.3.1945 dieses Haus, unter dessen Trümmern er umkam. Ernst Moritz Roth fand seine letzte Ruhe am Fuße von Sankt Laurentius in Dattenfeld.
Auch heute herrscht Krieg und Terror in vielen Teilen der Welt. Lasst uns um Frieden bitten mit dem Gebet des Hl. Franz von Assisi:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde,
sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.
Windeck-Imhausen, Ecke "Im Ringeling" / "Breite Straße": Die zweite Gebetsstation befindet sich an einer Bushaltestelle mit Bänken.
Es gibt ein Zitat von Kirchenvater Augustinus: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht, O Gott, in Dir.“
Auch wir sehnen uns nach Ruhe, wenn wir Stress im Beruf haben, wenn wir von Termin zu Termin hetzen oder wenn wir uns mit unseren Aufgaben überfordert fühlen. Wie schön wäre es dann, einfach mal das Handy auszuschalten, eine Pause zu machen, die Geräusche der Natur bewusst wahrzunehmen und die Ruhe zu genießen.
Ein Gebet aus Japan beschreibt die heilsame Wirkung der Ruhe, wenn wir uns Gott anvertrauen:
Du, Herr, gibst mir immer wieder
Augenblicke der Stille,
eine Atempause,
in der ich zu mir komme.
Du stellst mir Bilder vor die Seele,
die mich sammeln
und mir Gelassenheit geben:
Oft lässt du mir mühelos
Irgendetwas gelingen,
und es überrascht mich selbst,
wie zuversichtlich ich sein kann.
Ich merke,
wenn man sich dir anvertraut,
bleibt das Herz ruhig.
Breitscheidt, Am Bahnhof 12a: Der Ort für unsere dritte Gebetsstation befindet sich direkt an den Gleisen am Bahnhof Breitscheidt.
Bestimmt habt ihr auch schon mal einen Zug verpasst. Das kann mehr oder weniger dramatisch sein. Wer aber den «letzten Zug» verpasst, kann in beträchtliche Probleme kommen. Einen Zug zu verpassen, bedeutet auch, eine günstige Gelegenheit verstreichen zu lassen. Viele resignierte Menschen trauern einer verpassten Entscheidung nach und sagen sich: «Dieser Zug ist abgefahren – ohne mich.»
Aber Gottes lädt uns zum Wieder-Einstieg ein, besonders in schwierigen Lebenssituationen. Gottes Einladungen anzunehmen, erfordert Mut, aber wir sollten diese Chancen nicht verpassen. Gottes Zug können wir nicht bestimmen, aber er hält irgendwann an in unserem Leben und macht uns Mut: «Steig ein, es ist Zeit, vertraue mir.»
Im folgenden Gebet von Michael Kessler bitten wir Gott um seinen Segen, wenn wir aufbrechen, neue Wege zu gehen.
Du Gott des Aufbruchs,
segne uns, wenn wir dein Rufen vernehmen,
wenn deine Stimme lockt, wenn dein Geist uns bewegt
zum Aufbrechen und Weitergehen.
Du Gott des Aufbruchs,
begleite und behüte uns, wenn wir aus Abhängigkeiten entfliehen,
wenn wir uns von Gewohnheiten verabschieden,
wenn wir festgetretene Wege verlassen,
wenn wir dankbar zurückschauen und doch neue Wege wagen.
Du Gott des Aufbruchs,
wende uns dein Angesicht zu,
wenn wir Irrwege nicht erkennen, wenn uns Angst befällt,
wenn Umwege uns ermüden, wenn wir Orientierung suchen
in den Stürmen der Unsicherheit.
Du Gott des Aufbruchs,
sei mit uns unterwegs zu uns selbst, zu den Menschen, zu dir.
So segne uns mit deiner Güte, uns zeige uns dein freundliches Angesicht.
Begegne uns mit deinem Erbarmen,
und leuchte uns mit dem Licht deines Friedens
auf allen unseren Wegen.
Kloster Marienthal: Die Anfänge Marienthals liegen in der Zeit des Spätmittelalters um 1423. In dieses Tal führt ein Hirte aus Hamm seine Herde zur Weide. Dort soll er ein Bildnis der Muttergottes geschnitzt und unter dem Laubdach einer Eiche aufgestellt haben. Sein frommer Sinn, so berichtet die Legende, wurde durch mannigfaltige Gnadenerweise des Himmels belohnt. So kam es, dass weitere fromme Beter das Bild an der Eiche aufsuchten und
ihre Andacht verrichteten. Es wird berichtet, dass niemand ungetröstet von dannen schied und gar oft erfolgten wundersame Gebetserhörungen.
Das geschnitzte Bild hat über Jahre unter freiem Himmel gestanden und ist dadurch nicht erhalten geblieben. Das heute verehrte Gnadenbild, eine Statue von 105 cm ist etwa 1460 aus der Hand eines Künstlers entstanden, welcher der Kölner Schule nahe stand. Zur gleichen Zeit wurde auch die erste Kapelle gebaut, sodass das Gnadenbild einen sichereren und würdigen Platz bekam.
ür den Strom der
Pilger, der sich stetig durch das beschauliche Tal zum Gnadenbild begab, wurde die Kapelle zu klein. Von 1494 bis 1503 wurde die erste Kirche gebaut.
Fast 300 Jahre lang haben die Franziskaner-Patres in der Folge die Seelsorge in Marienthal wahrgenommen. Doch aufgrund der gravierenden Nachwuchssorgen konnte der Orden nicht mehr genügend Mönche nach Marienthal senden, so dass die Franziskaner-Patres Marienthal im Jahre 1974 endgültig verlassen mussten. Von 1979 bis 2007
war der Orden des Hl. Michael aus Polen segensreich tätig. Seit 2008 hat Pfarrer Frank Aumüller die Wallfahrtsseelsorge übernommen.
Auszug aus: www.wallfahrtskirche-marienthal.de/ueber-uns/600-jahre/
Eine Heilige Messe findet jedes Jahr am Pfingstmontag für die Windecker Pilger um 10.00 Uhr vor bzw. in der Klosterkirche statt (je nach Wetterlage).
Dattenfeld: Zielpunkt der Fahrradwallfahrt ist wieder die Pfarrkirche St. Laurentius in Dattenfeld ("Siegtaldom")
Schlussgebet:
Guter Gott,
wir sind am Ziel des heutigen Tages angekommen.
Wir danken dir für deinen Schutz,
für die guten Begegnungen an diesem Tag.
Wir danken dir für die guten Ideen,
die uns beim Radfahren gekommen sind.
Wir danken für die Entspannung,
die du uns nach diesem anstrengenden Tag schenkst.
Schenke uns einen ruhigen Abend,
schenke uns Erholung durch viel Schlaf,
so dass wir morgen früh Kraft für den neuen Tag haben werden.
Dieter Böttcher (Auszug)
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