„St. Servatius in Bornheim“

Im Stadtzentrum von Bornheim erhebt sich in einer Hanglage zwischen der vom Einzelhandel geprägten Königstraße und der von Köln nach Bonn führenden Bahnlinie weithin sichtbar die neugotische Pfarrkirche St. Servatius mit ihrem schlanken Turm.

Bornheim, einst Filialgemeinde von St. Evergislus in Brenig, wurde erst spät, und zwar im Jahre 1859, durch die Pfarrerhebung durch Kardinal Johannes von Geißel zu einer eigenständigen katholischen Pfarrei. Das erste, aus dem 12. Jahrhundert stammende Servatiuskirchlein, das in der Nähe des Schlosses Bornheim hinter der Burgmauer gestanden hatte, konnte die Gläubigen zu gegebener Zeit nicht mehr fassen und wurde 1872, was man heute vielleicht bedauern kann, abgerissen.

Von 1864 bis 1866 entstand folglich ein neues Gotteshaus aus rotem Backstein, mit dem der Bonner Kreisbaumeister Paul Richard Thomann beauftragt wurde. Dass er ein Schüler Karl Friedrich Schinkels war, dürfte beim Anblick der heutigen Servatiuskirche zunächst verwundern. Betrachtet man jedoch die alte evangelische Kirche Bornheims, die ebenfalls auf Thomanns Pläne zurückgeht, so lassen sich die Schinkelschen Spuren kaum verleugnen.

Am Servatiusfest 1866 konnte die jetzige Pfarrkirche, ein Gebäude in gotischer Kreuzform, eingeweiht werden, doch schon recht bald stellte man fest, dass sie erheblich zu klein geplant war. So entschied man sich in den Jahren 1897-98, zwei Seitenschiffe hinzuzufügen. Wer den Raum heute betritt und gut hinschaut, wird nicht auf den ersten, aber auf den zweiten Blick erkennen, dass das Bauwerk nicht „aus einem Guss“ ist, denn die überdimensionalen Pfeiler wirken ungewöhnlich und, was die Architektur betrifft, auch ein klein wenig störend.

In den Wirren des Zweiten Weltkriegs wurden das Dach beschädigt und einige Fenster zerstört, und genau wie viele Glasmalereien aus der Erbauungszeit ging auch die farbenfrohe Ausmalung des Inneren bis auf einige Ranken im Gewölbe fast vollständig verloren. Dennoch ist der St. Servatiuskirche ein Großteil an Kunstwerken erhalten geblieben, von denen hier die wichtigsten genannt werden sollen.

Die Hauptausstattung stammt tatsächlich noch aus den 1860-er Jahren und die Pfarrei weiß sich glücklich zu schätzen, dass im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils so gut wie nichts entfernt worden ist. Der Hochaltar im Scheitel des fünfseitigen, übrigens nicht geosteten Chores besteht aus einer steinernen Mensa mit holzgeschnitztem, flügellosen Aufbau, der die Figuren von Heiligen enthält, die für Bornheim prägend sind: Donatus, Joseph, die Hl. Mutter Anna mit ihrer Tochter Maria sowie der Hl. Servatius. Genauso beachtenswert sind die beiden Seitenaltäre der Kirche: links der neugotische Marienaltar mit geschnitzen Figuren der von zwei Engeln flankierten Gottesmutter, und rechts der Servatiusaltar ohne Retabel, aber mit einer an der Wand befestigten lebensgroßen Barockfigur des Kirchenpatrons, die um 1680 entstanden ist.

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